Einsatzbereit in Zeiten Legalisierung von Cannabis
Montag, 16. Dezember 2024

Einsatzbereit in Zeiten Legalisierung von Cannabis

Sind Drogentests im Feuerwehrdienst notwendig?

Seit dem 1. April ist der Besitz und Heimanbau von Cannabis legal, wenn auch stark reglementiert. Und das hat Folgen, gerade was die Häufigkeit des Konsums angeht. Wie sich die Wirkung von Cannabis-Konsum äußert, ist von Person zu Person unterschiedlich. Übliche Effekte sind Euphorie, gesteigerte Entspannung und Appetit, ein verändertes Zeitempfinden und veränderte Sinneswahrnehmungen. Auch die Gedächtnisfähigkeit und Konzentrationsstärke können beeinflusst werden. Die Reaktionszeit wird verlangsamt. Die Fahrtüchtigkeit ist nach dem Konsum also deutlich beeinträchtigt. THC ist auch einige Tage nach dem Konsum im Blut nachweisbar.

Einsatz einer Freiwilligen Feuerwehr, es ist Samstagabend, der Einsatzleiter registriert das ein Teammitglied entsprechende Symptome ausweist. Bekannt ist, dass er gerade von einer privaten Veranstaltung zum Einsatz gerufen wurde. Was tun?

Sowohl im Straßenverkehr, als auch bei einer Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleitstung ist es natürlich nicht gerade optimal, wenn mit einem völlig veränderten Raum-und Zeitempfinden und verminderter Koordination "tiefenentspannt" versucht wird, den Einsatz abzuarbeiten. Welche Pflichten hat der Einsatzleiter und was kann er tun? Erscheinen entsprechende Feuerwehranghörige unter Einfluss von Alkohol oder Drogen und es ergibt sich daraus eine allein wesentliche Ursache eines Unfalls, geht der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung verloren.

Die Notwendigkeit von Drogentests ergibt sich aus mehreren Aspekten:

  • Sicherstellung der Einsatzfähigkeit: Bereits geringe Mengen psychoaktiver Substanzen können die Reaktionszeit, Entscheidungsfähigkeit und Koordinationsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Minimierung von Risiken: Feuerwehrleute arbeiten oft in Teams. Eine Beeinträchtigung eines Mitglieds kann das gesamte Team gefährden.
  • Vorbildfunktion: Feuerwehrleute repräsentieren Sicherheit und Vertrauen in der Gesellschaft. Ein drogenfreier Zustand unterstreicht diese Verantwortung.
  • Rechtliche Anforderungen: In vielen Ländern sind regelmäßige Drogentests in sicherheitskritischen Berufen gesetzlich vorgeschrieben.

Rechtliche Grundlagen für Drogentests in Deutschland

In Deutschland ist der Einsatz von Drogentests im Arbeitskontext durch Gesetze wie das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV) geregelt. Die Durchführung solcher Tests muss dabei stets mit den Grundrechten auf Datenschutz und körperliche Unversehrtheit abgewogen werden.

Wichtige Punkte:

Einwilligung der betroffenen Person: Drogentests dürfen in der Regel nur mit Zustimmung der betroffenen Person durchgeführt werden.

Datenschutz: Ergebnisse von Drogentests unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und dürfen nur mit ausdrücklicher Zustimmung weitergegeben werden.

Verhältnismäßigkeit: Tests müssen gerechtfertigt und auf den Arbeitsplatz bezogen sein.

Arten von Drogentests

Es gibt verschiedene Methoden zur Drogenerkennung, die sich in Genauigkeit, Kosten und Anwendungsbereich unterscheiden:

Testtyp

Vorteile

Nachteile

Nachweiszeitraum

Urintests

Kostengünstig, schnelle Ergebnisse

Leicht manipulierbar

1–3 Tage

Bluttests

Sehr präzise, rechtssicher

Invasiv, teurer

Stunden bis wenige Tage

Speicheltests

Einfach durchführbar

Kürzerer Nachweiszeitraum

Stunden bis 2 Tage

Haaranalysen

Langer Nachweiszeitraum

Teuer, dauert länger

Wochen bis Monate


 

Häufig getestete Substanzen im Feuerwehrdienst

Die meisten Tests zielen auf den Nachweis folgender Substanzen ab:

  • Cannabis (THC): Eine der am häufigsten konsumierten Drogen.
  • Amphetamine und Methamphetamine: Gefährlich aufgrund ihrer stimulierenden Wirkung.
  • Kokain: Erhöht das Risiko für Fehlentscheidungen.
  • Opiate (z. B. Heroin): Verursachen schwere Beeinträchtigungen.
  • Alkohol: Obwohl keine illegale Substanz, ist Alkohol ein häufiger Grund für Einschränkungen der Einsatzfähigkeit.

Herausforderungen bei der Einführung von Drogentests

Die Umsetzung von Drogentests im Feuerwehrbereich kann auf Widerstände stoßen. Zu den größten Herausforderungen zählen:

Akzeptanz innerhalb der Mannschaft: Drogentests können als Misstrauen interpretiert werden. 

Kosten: Regelmäßige Tests können für freiwillige Feuerwehren eine finanzielle Belastung darstellen.

Rechtliche Grauzonen: Fehlende gesetzliche Klarheit führt oft zu Unsicherheiten.

Praktische Durchführung und Frequenz

Drogentests können auf unterschiedliche Weise in den Arbeitsalltag integriert werden:

  • Stichprobenartig: Tests werden ohne Vorankündigung durchgeführt, um Manipulation zu vermeiden.
  • Regelmäßige Kontrollen: Beispielsweise jährlich im Rahmen der arbeitsmedizinischen Untersuchung.
  • Anlassbezogen: Bei Verdacht auf Drogenkonsum oder nach einem Unfall.

Prävention statt Kontrolle: Der richtige Ansatz

Eine reine Kontrollpolitik ist selten zielführend. Effektiver ist eine präventive Strategie, die auf Aufklärung und Unterstützung setzt:

  • Schulungen: Sensibilisierung für die Auswirkungen von Drogenkonsum.
  • Beratungsangebote: Unterstützung bei der Bewältigung von Abhängigkeiten.
  • Förderung einer offenen Kultur: Schaffung eines Umfelds, in dem Probleme frühzeitig angesprochen werden können.

Vorteile und potenzielle Nachteile von Drogentests

Vorteile:

  • Höhere Sicherheit im Einsatz.
  • Frühzeitige Identifikation von Problemen.
  • Stärkung des Vertrauens der Öffentlichkeit.

Nachteile:

  • Hoher organisatorischer Aufwand.
  • Mögliche Beeinträchtigung des Arbeitsklimas.
  • Kostenintensiv für kleinere Feuerwehreinheiten.

Vorteil

Nachteil

Erhöhte Sicherheit

Potenziell negative Reaktionen

Prävention von Unfällen

Hohe Kosten

Rechtskonformität

Invasivität mancher Tests

 

Einsatzmöglichkeiten des Dräger DrugCheck 3000 bei der Feuerwehr

Dräger DrugCheck 3000

Schnelle Tests vor dem Einsatz

Um die Einsatzfähigkeit der Mannschaft zu gewährleisten, kann der DrägerDrugCheck 3000 bei Verdachtsfällen vor einem Einsatz eingesetzt werden. Er ermöglicht die Kontrolle direkt vor Ort oder in der Feuerwache.

  • Anwendungsbeispiel: Ein Feuerwehrmann zeigt Verhaltensauffälligkeiten wie verlangsamte Reaktionen oder Koordinationsprobleme. Mit dem DrugCheck wird überprüft, ob Drogen im Spiel sind.
  • Vorteil: Schnelle Klarheit ohne aufwendige Laboranalysen.

Kontrollen nach sicherheitsrelevanten Vorfällen

Sollte es während eines Einsatzes zu Unfällen, Fehlentscheidungen oder unsicherem Verhalten kommen, kann der Einsatzleiter mithilfe des Dräger DrugCheck eine mögliche Ursache durch Drogenkonsum ausschließen oder bestätigen.

  • Anwendungsbeispiel: Nach einem Fehler bei der Nutzung von schweren Geräten wird überprüft, ob der Feuerwehrmann unter dem Einfluss von Substanzen stand.

Präventive Maßnahmen für Werkfeuerwehren und Berufsfeuerwehren

In großen Werkfeuerwehren oder Berufsfeuerwehren mit umfangreichem Personal kann der Dräger DrugCheck auch als präventives Mittel eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass alle Kräfte uneingeschränkt einsatzbereit sind. Regelmäßige Stichproben erhöhen das Bewusstsein für Verantwortlichkeit.

  • Anwendungsbeispiel: Eine Werkfeuerwehr führt routinemäßige Stichproben durch, um die Sicherheit in der gesamten Mannschaft zu gewährleisten.
  • Vorteil: Förderung einer verantwortungsvollen Teamkultur und Minimierung von Risiken.

Einsatzmöglichkeiten des Dräger Alcotest 7000

Dräger Alcotest 7000

Präventive Kontrollen vor dem Einsatz

Vor Schichtbeginn oder Übungen können Stichproben helfen, die Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Innerhalb von Sekunden liefert der Dräger Alcotest 7000 zuverlässige Ergebnisse. Sowohl mit Mundstück, als auch schnellen Trichtertest. Jährlich einmal kalibriert liefert es präzise Messergebnisse.

  • Vorteil: Schnelle Klarheit, einfache Handhabung.

Kontrollen nach Zwischenfällen

Nach einem Unfall oder Fehlverhalten kann Alkohol als Ursache ausgeschlossen oder bestätigt werden.

  • Vorteil: Transparente und sachliche Klärung vor Ort.

Sicherheitswachen bei Veranstaltungen

Bei Brandsicherheitswachen sorgt das Alcotest 7000 dafür, dass die Einsatzkräfte während langer Dienste absolut zuverlässig bleiben.

  • Vorteil: Vertrauen der Bevölkerung stärken.

Prävention und Teamverantwortung

Das Gerät unterstützt klare Standards im Team und fördert ein verantwortungsvolles Miteinander.

Technische Vorteile

  • Schnelle Messergebnisse in wenigen Sekunden
  • Einfache Bedienung und hygienische Einweg-Mundstücke
  • Präzise und zuverlässig für professionelle Einsätze


Fazit: Balance zwischen Sicherheit und Vertrauen

Drogen- und Alkoholtests im Feuerwehrbereich sind ein wichtiges Instrument zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit und Sicherheit. Dennoch müssen sie mit Sensibilität und in Übereinstimmung mit rechtlichen und ethischen Vorgaben umgesetzt werden. 

Durch eine Kombination aus PräventionTransparenz und Unterstützungsmaßnahmen können Feuerwehrorganisationen ein drogenfreies, aber auch vertrauensvolles Arbeitsumfeld schaffen.